Die Kernaussagen dieses Artikels zum Anhören in 5 Minuten.
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Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du als Erwachsene*r rauchen wirst? Etwa 24% (gemäss Statistiken). Das ist recht hoch, oder? Deswegen sprechen wir über das Rauchen. Weil es ein Menschenrecht ist, dass du über deine Gesundheit korrekt informiert bist.
Wenn du nicht rauchst, gewinnst du Ausdauer, Gesundheit, Geld, Genuss, Attraktivität, ein gutes Gewissen und Freiheit.
Vielleicht rauchst du nur am Wochenende, oder wenn dir jemand an einer Party eine Zigarette anbietet. Das ist doch nicht schlimm. Oder?
Die Antwort liegt in deiner Zukunft: Von drei Menschen, die eine Zigarette probieren, werden zwei davon im Verlauf des Lebens weiter rauchen. Wenn du zu diesen zwei Menschen gehörst, dann ist jede Zigarette eine zu viel. Denn selbst wenn du in Zukunft weniger rauchst, erhöhen schon wenige Zigaretten pro Tag dein Risiko zu erkranken und früher zu sterben.
Zigaretten enthalten mehr als Nikotin. In der Glutzone einer Zigarette ist es 3- bis 4-mal heisser als in einem Backofen. Bei einer Temperatur von etwa 900 Grad entstehen im Zigarettenrauch während der Verbrennung mehr als 5’300 Substanzen, von denen 90 zu Krebs führen können. Darunter: Arsen, Blei und das radioaktive Pollonium. Andere Substanzen im Zigarettenrauch, wie z.B. Nikotin, Kohlenmonoxid und Schwefelsäure sind giftig und können einen Herzinfarkt, eine chronische Bronchitis, Erektionsstörungen und andere Krankheiten verursachen.
Kurzfristige und langfristige Schäden
Brauchst du mehr Gründe als deine Gesundheit, um auf das Rauchen zu verzichten? Kinder in Ländern wie Brasilien und Indien werden gezwungen, in Tabakplantagen zu arbeiten, anstatt zur Schule zu gehen, was ihre Chancen auf eine bessere Zukunft schmälert. Zudem übernehmen sie gefährliche Arbeiten wie etwa das Anwenden von Düngern und Pestiziden, die ihrer Gesundheit schaden.
Ausbeutung von Kindern und Erwachsenen
Auch die Umwelt leidet. Da die Tabakpflanze viele Nährstoffe benötigt, brauchen die Tabakbauern und Tabakbäuerinnen immer wieder neue Anbauflächen und roden dafür Wälder (jedes Jahr eine Fläche so gross wie der Kanton St. Gallen). Um die grünen Tabakblätter nach der Ernte zu trocknen, werden grosse Mengen an Feuerholz gebraucht, für das sehr viele Bäume gefällt werden.
Die Tabakindustrie verursacht jedes Jahr einen CO2-Ausstoss von 84 Millionen Tonnen. Das ist fast doppelt so viel wie der CO2-Ausstoss der Schweiz (46 Mio. t) mit Folgen für die Klimaerwärmung.
Auch Zigarettenkippen sind hochgiftig. Drei Viertel der Kippen werden achtlos weggeworfen. Eine einzige Kippe kann rund 1’000 Liter Trinkwasser verunreinigen.
Tropenwald, Grundwasser, Klimaerwärmung und Luft
Vielleicht fragst du dich dann: «Warum ist Rauchen erlaubt, wenn es für die Menschen und für die Umwelt so schädlich ist?».
Über die Gründe können wir nur spekulieren. Geld, freie Marktwirtschaft, Selbstverantwortung, Politik, Geschichte, kontraproduktive Folgen eines Verbotes: Vielleicht erklären diese Stichworte, warum das Zigarettenrauchen erlaubt, aber der Konsum von anderen Drogen verboten ist.
Wenn du rauchst, freut das die Zigarettenhersteller, denn je mehr Geld du ausgibst, desto reicher wird sie. Dabei kennt die Tabakindustrie viele Wege, um dich zum Konsum zu verführen.
Ohne es zu merken, wirst du jeden Tag im Durchschnitt 68-mal mit Anreizen zum Rauchen konfrontiert: An Verkaufsstellen, bei Anlässen, in YouTube-Reviews, vielerorts.
Findest du ok, wie die Tabakindustrie versucht, junge Menschen zum Rauchen zu animieren?
Werbung, Sponsoring, Promotion...
Nun kennst du viele Gründe, warum es besser ist, die Finger von den Zigaretten zu lassen. Wo stehst du?
Möchtest du Freunden * Freundinnen helfen, nicht mehr zu rauchen? Es ist schön von dir, wenn du dich um sie kümmerst. Frage deinen Freund * deine Freundin, welche Hilfe sie*er von dir wünscht. Tipps dazu findest du auf...
Möchtest du, dass deine Eltern nicht mehr rauchen? Dann schlage ihnen vor, den Elternbrief zu lesen, den wir für Eltern, die rauchen, geschrieben haben.
feel-ok.ch ist ein Angebot der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX, das Informationen für Jugendliche und didaktische Instrumente u.a. für Lehrpersonen, Schulsozialarbeiter*innen und Fachpersonen der Jugendarbeit zu Gesundheitsthemen enthält.
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